Resümee einer Weltumsegelung

Gestaffelt in folgende Themen:

Zusammengefasst
Häufig gestellte Fragen
Statistiken
Piraterie und Überfälle
Kosten

Ausrüstung

 

Zusammengefasst - waren es 6 herrliche Jahre mit dem schwankenden Auf- und Ab (Persönlich und Bootsbedingt) auf einem Katamaran rund um die Erde. Ich glaube auch in meinen Berichten kommt das Faszinierende anderer Kulturen, Menschen und Humor nicht zu kurz - und genau das wollte ich erleben. Ich habe einen Lebenstraum wahr gemacht - und bin stolz darauf.

Mit 60 Jahren habe ich 1/4 der Zeit auf Flughäfen zugebracht - am Boden oder in der Luft. Nun ist mir auch die Wasserwelt nach 25 Jahren nicht mehr unbekannt. Zu behaupten, ich würde gerne segeln, wäre eine glatte Lüge - aber ein "Zuhause" mitnehmen zu können war mein Wunsch. Mit einem Solchen kann man ab und an die fremde Welt aussperren und verschnaufen und bei so viel Wasser - doch ein Boot?

Ein Englischer Skipper erklärte mir einmal: "Die langsamste und teuerste Art um die Erde zu kommen - ist zu segeln!" (er schmunzelte dabei) Ich gebe ihm recht (und schmunzle auch)

Ich habe einen anderen Spruch: "Die See ist nicht dein Feind - dein Freund aber auch nicht!" Und so haben wir uns rund um die Erde respektiert - bis auf ein paar Spritzer hat sie mir nichts getan.

Um diese Reise auch geistig abzuschließen habe ich eine Video DVD gemacht. Herrliche Bilder habe ich genug. Wie sie auch einen Bericht dieser Länge nicht konzentriert lesen könnten, suchen (klicken) sie nur ein Land oder Thema aus der 4er DVD Filmkollektion und lassen sich unterhalten von Schiffen und Schiffern, Wind und Wellen - halt: Salz auf der Lippe. Falls sie darauf neugierig sind schreiben sie an skipper.udo@gmx.net .

 

 

Häufig gestellte Fragen:

Wie bezahlt man das?

Ich fürchte da gibt es nur eine Antwort - lange sparen. Mir hat die NATO, bedingt durch einen Langzeitvertrag kräftig unter die Arme gefasst

Wo liegt die schönste Insel der Welt?

In Utopia - ich weiß die Koordinaten aber nicht! Ich habe aber wunderschöne Inseln erlebt. Das bizarre Lanzarote (Kanaren), der Südseetraum in Aitutaki (Cook Isl.), Liming muss man erleben (erklären geht nicht) in Tobago (Karibik) und das beste Tauchgebiet liegt rund Gizo (Solomon Isl.)

Wie schützt man sich am besten?

Vor wem? Dem Wetter - automatisieren sie ihr Schiff und sie können drin bleiben.

Fremden Menschen - aber die wollen wir doch kennen lernen.

War es sehr gefährlich oder stürmisch?

Nein - gefährlich ist eh relativ und Sturm ist bei mir ab 50 kt Wind - ich hatte das in 6 Jahren nie auf offener See.

Was macht man danach?

Ein Resümee - und dann? Also ganz ehrlich, so genau weiß ich das noch nicht. Aber ich fürchte, ich muss, nachdem ich alles verbraten habe, wieder arbeiten um das nächste Project zu finanzieren.

 

 

Statistiken:

Hhhmm - nun muss ich etwas enttäuschen. Ich habe keine Ahnung wie viel Seemeilen ich zurückgelegt habe (ca. 30 000), wo und wie viel ein Bier kostet oder wie oft ich über die lausige Technik an Bord geflucht habe - nur eines weiß ich genau - ich habe seit Tonga genau 1884 Partien Patience gewonnen und 779 verloren und auch das nur weil der 3te Laptop an Bord so lange gehalten hat (und ein Automatisches Zählwerk hatte) sprich ich hatte etwas was viele nicht haben - Zeit!

Am Anfang hab ich Unmengen Geld für totalen Schwachsinn ausgegeben (von dem der gebildete Yacht-Leser glaubt er braucht es), habe Männerspielzeug an Bord wie ein Ultraleichtflugzeug, das seiner Funktion selten gerecht wurde oder schleppte Bootsbauwerkzeug um die ganze Erde, welches sich jetzt in Rost auflöst und nie gebraucht wurde.

Eine Statistik über Defekte oder Schäden darf ich nicht beginnen, da ich sonst wieder einen Wutanfall bekomme und Sie das eh schon wissen. Es gibt kein unsinkbares Schiff und bei der Kombination Schiff, Sportgerät und schwimmendem Zuhause - nie den Zustand: "Alles in Ordnung". Was in ihrer Marina noch toll und proper aussieht und glänzt, ist nach dem Atlantik oder nur einem Jahr Karibik Schrott (natürlich nicht alles). Ja da bleibt nichts übrig - lernen sie ihre Finger gebrauchen - für den Schraubendreher oder das Eintippen der Telefonnummer für den Weltweiten Skipper-Service. Gar keine doofe Idee eigentlich - wenn ich ihnen helfen kann:  rufen sie einfach +49 152 0325 0358 (s. www.skipper-udo.de ) an.


 

 

Piraterie und Überfälle:

Ein heikles Thema - aber ich möchte alle beruhigen, die den Sprung aus dem Heimathafen schaffen. In den meisten Gegenden dieser Erde kann man unbesorgt die Eingänge und Luken offen lassen. 100 % Schutz gibt es nicht. Können Diebe leicht an ihr Schiff und ist Einbruch für die Gegend bekannt - montieren sie einen mobilen Solar-Bewegungsmelder oder lassen das kockpitsolarlampeLicht im Cockpit brennen. Damit sie es nicht vergessen gibt es im Baumarkt & co Solarleuchten mit Dämmerungsschalter - jetzt weit heller. Ich möchte mir nicht die Zunge verbrennen, aber die meisten Diebstähle kommen aus unserem eigenen Kreis - die Segler. Piraterie ist auch ein Dauerhit. Manchmal kamen mir die Fischer verdächtig vor, dabei waren sie nur neugierig und für ein Bier und eine Schachtel Marlboro erhielt ich ein riesiges Lächeln und jede Menge Fisch. Nach 15 Jahren Soldat glaube ich schon eine MP bedienen zu können (und halte dies auf unseren bewegten Planken, wenn überhaupt für die einzig sinnvolle Bewaffnung) - aber wann und auf wen wollen sie ballern. Wissen sie wie die Coast Guard von Fidji aussieht oder gestikuliert der Fremde tatsächlich um Hilfe? Ist er zu nahe ist es oft zu spät - außer ihre Crew ist komplett bewaffnet und aus einem Sonderkommando (Der Wunschtraum vieler Skipper wenn sie über dieses Thema diskutieren) - die einzige Piratenzone für Privatboote die ich kenne liegt im Nord Ost Jemen sowie Kenia und Somalia - und da kann man doch einen Bogen drum machen - oder?

Ich hatte nur eine Machete an Bord - mit der wurden unzählige Kokosnüsse geköpft - bedroht hat mich Weltweit nie jemand. In Venezuela hat man mein Schiff in einer bewachten Marina aufgebrochen und auf den Solomonen meinen Rucksack aus dem Boot geklaut - ich hab es überlebt.

 Weit schlimmer sind die Überfälle ganz anderer Art - Sandfliegen, Moskitos... hier hilft nur ein gutes Netz und

Tipp: auf die Haut kommt eine Mixtur aus Dettol (Antiseptikum) und Babyöl im Mischverhältniss von 1:1 - man bekommt beides weltweit, es ist sehr billig und hält garantiert alle Insekten bis zu 6 Stunden ab.

 

 
Kosten:

Sehr arme Segler sind inzwischen ebenso Raritäten wie unbekannte Buchten. Auch eine Formel gibt es nicht - aber ihren Schiffswert sollten sie schon als Reisekosten bereit haben. Denn die Regel 1000 U$ / Monat gilt nicht für eine Swan 52. Bei mir wurde der Schiffswert von 100 000,- DM locker überschritten ( 6 Jahre x 12 Monate x 1000 U$ = grob 150 000 DM) - allerdings habe ich zwischendurch etwas gearbeitet und zum Ende der Reise oft gefragt - NÖTIG !

Mit Arbeit im Ausland lässt sich oft nur das Überleben sicherstellen - ein Zusparen ist aber selten möglich.

Ich hatte so gut wie nie Bargeld dabei - konnte aber Weltweit (mit Außname Eritrea und Sudan) mit Visa oder Master Credit Card Bares erhalten.

 

 

Ausrüstung

Auch darüber gäbe es nun hitzige Diskussionen und Meinungen. Der eine will es stilgerecht und traditionell, der andere digital? Warum soll die Hausfrau auf die Mikrowelle verzichten oder reicht doch der Campinggaskocher? Wie schon zuvor - wir müssen 3 Teilbereiche abdecken. Das Boot, das Sportgerät und das Zuhause + unsere Luxusspielsachen.

Ich versuche mich mal etwas durchzuarbeiten indem ich einen Skipperkoffer fülle, um dann das Boot auszurüsten. Hier handelt es sich nur um meine eigene Meinung, meine Neigungen und die Erfahrung von nun fast 14 Jahren auf See.

Ob Kurztörn oder Weltreise - ich nehme folgendes mit:

1 Mobiltelefon 3-Band mit GPS (Smartphone), 1 Mobil VHF, kleinen Weltempfänger, Überfliegerkarte, Rettungsweste mit Gurt, Schwerwetteranzug, ein Schweizer Multitool (Zange...), 1 wasserfestes Fernglas, 12 V Laptop mit Nav Software, Klettpads (zum Fixieren von Ausrüstung), kleine Taschenlampe, Kabelbinder (man glaubt nicht was mit denen alles fixiert, organisiert und repariert werden kann), persönliche Ausrüstung (Wäsche, Medikamente, Ersatzbrille...) - das geht in einen Attachekoffer und einen kleinen Rucksack.

Viel Geld wurde von mir rausgeschmissen bei Notreparaturen im Ausland. Sparen sollte man nicht bei einer Komplettüberholung des Motors und Generators, der kompletten Elektrischen Anlage und dem Rigg im Heimathafen. Bereits hier darf keine Kompromisslösung eingebaut werden.

Ich war auch auf dem Ökotrip mit Wind und Solar (und hab das teuer neu eingebaut) - ein Schiff ist hier nur bedingt geeignet. Siehe auch Strombilanz. Beim Segeln war Halbtags die Solarpanele durch die Segel abgedeckt (funktionierte aber prima beim Ankern) und der Windgenerator 6 x in den USA zur Reparatur. Problem bei Windgeneratoren - sie benötigen konstanten kräftigen Wind. Wir ankern aber oft sehr geschützt und beim Segeln wird der Generator ständig verwirbelt oder kippt durch Seebewegung aus der Achse. Ist die Anlage sehr leise bringt sie wenig Strom - die stylistisch cool aussehenden großen Windgeneratoren haben den Lärmindex eines ankommenden Hubschraubers - sehr zu ihrer Freude und der anderen Ankerlieger. Meine Alternative ist ein Generator. 

Kommunikation - der neue magische Begriff. Ich bin Fernmeldemeister und halte SSB für anachronistische Steinzeittechnik - wer aber im Weltweiten "Sauerkraut-netz" (die Deutsche Chat Runde) mithalten möchte soll ruhig eines einbauen. Mit  Iridium bekomme ich die Verbindung die ich will - und wann ich will. Um hier Kosten zu sparen kann es durchaus ein gebrauchtes Telefon sein und zusätzlich ein 4 Band Mobiltelefon die man vor Ort mit einer PrePaid SIM card ausstatten kann. Mobiltelefonie gibt es nun fast weltweit  und gerade an den Küsten hat es sehr große Reichweiten. Für den Datentransport an der Küste arbeite ich mit WLan und einer externen WLan VerstärkerAntenne (damit kommen sie oft auch in kostenlose Hotspots vom Ankerplatz aus - zu finden bei ebay "Alfa USB 2000mW") oder GPRS/UMTS/LTE (Beispiel: preypaid LIDL) Eine Alternative ist hier evtl. eine Daten SimCard des jeweiligen Landes. Am Bord PC (auch hierzu einige Tipps = Hardware) sollte aber nun einiges umgestellt werden damit die Datenmengen, die wir Zuhaus gewöhnt sind, nicht auch via Handy automatisch geladen wird. Bilder in websites nur wenn gewünscht, Wetter via ZyGRIB (ab. 5 kb)  und email-Empfang beschränkt auf 20 Zeilen. Im Firefox Internetbrowser kann selektiert werden welche Bilder geladen werden sollen (Beispiel: Wetterübersichtskarte) und die kostenlose Antivirussoftware wird abgeschalten oder täglich aktuallisiert - dann sind es kaum 150kb. Ganz ist Papier für Kommunikation noch nicht "out". Ob dem Mechaniker, einem Segelbekannten oder netten Kneipenkontakten - drücken sie ihm eine Visitenkarte in die Hand - mit den wichtigsten Infos über SIE und IHRE Jacht. Visitenkarten gibt es kostengünstig - bei VISTA print

Eine VHF Funk Anlage sollte eingebaut sein und ihr Mobil-VHF-Gerät bekommen die Landgänger.

Unser Antrieb sind die Segel - stehendes und laufendes Gut ist nur in Europa, den USA und Australien / Neuseeland günstig und von Qualität. Von den Segelmachern Weltweit dürfen sie sich ihr eigenes Bild machen. Sobald sie auf der "Barfußroute" sind - nutzen sie über 50% einen Spi/Blister - versprochen!

Wir Deutsche übertreiben maßlos mit Werkzeug und Ersatzteilen, aber ein solider Grundstock gehört auf ein Boot. Wird die Maschine regelmäßig gewartet (und in Betrieb genommen) kämpfen wir eher mit elektrischen oder elektronischen Problemen, den mit dem markigen Klopfen des Diesels. Aber auch hier gilt - kann das Aggregat, der Motor oder die Navigationselektronik (inkl. Autopilot) Salzwasser auch nur visuell sehen ist es schon fast kaputt - ehrlich!

Mein Autohelm Autopilot war richtig dimensioniert, verbrauchte (wenn er bei vernünftigem Trimm überhaupt lief) 1,2 A und ich bezeichne ihn als die wichtigste Anschaffung für einen Blauwassersegler.

Ob sie eine Fenderpumpe oder eine Drehbank brauchen - müssen sie selbst entscheiden. Mir hat, obwohl ich fast alle Systeme auf 12 Volt umgestellt hatte (inkl. TV, Video und Bohrmaschine) ein kleiner Spannungswandler (12V zu 220V) viel geholfen.

In meiner Pantry stand ein Petroleumkocher - wir waren lange Zeit keine Freunde. Nun haben wir uns arrangiert, aber es wird immer schwerer Petroleum zu erhalten. Irrig hab ich den Langzeitseglern geglaubt, die behaupteten in der Südsee gibt es kein Gas - mit einem Generator sparen sie sich manche Lauferei, Umfüllprobleme und der Smutje arbeitet gefahrenfrei auf einem Cerankochfeld.

Tipp: Kokosnussbier - 15 grüne Kokosnüsse köpfen und das Wasser mit 1 kg Zucker und 4 Esslöffel Trockenhefe mischen. 4 Tage im warmen ziehen lassen. Dann gut kühlen und servieren (stilecht in Kokosnussschalen)

Wasser - ich hatte weltweit Micropur im Einsatz meiner beiden Kunststofftanks und nie ein Problem. Würde das Wasser kritisch schalten sie einfach einen Aktivfilter vor. Da sie es aber (außer der besagte Wassermacher ist an Bord) oft mit Kanistern an Bord schleppen müssen lernt die Crew schnell sparsam mit dem Nass umzugehen. Lassen sie nie Regenwasser ungefiltert in ihre Wassertanks - nach 3 Tagen kippt der Tankt um - das Wasser stinkt und ist ungenießbar. Regentropfen bilden sich um ein Staubkorn in der Luft. Abhängig von der Luftverschmutzung bekommen sie jede Menge Dreck in den Tank. Abhilfe schafft hier nur - Chlor (im Supermarkt bei Waschmitteln) 3x spülen und dann Silber oder Micropur. Ich hatte einen tollen Wassersammler konstruiert - eine totale Pleite. Man kann es in Kanister bunkern und für eine Extradusche an Deck, das Reinigen der Jacht oder Tauchutensilien nutzen - als Trinkwasser ist es ungefiltert nicht nutzbar.

Der selbe Schwachsinn ist eine Salzwasserpumpe. Wird sie nicht täglich genutzt, kippt das Wasser im Zuleitungsschlauch um und es stinkt fürchterlich. Es gibt kein Besteck aus A4 oder Kochtöpfe. Nach einem Jahr rostet alles was nicht aus  Plastik ist (trotz nachspülen mit Süßwasser).

Tip: Über Regenwasser freut sich ihre Haut und das Deck - in ihren Tanks kippt es häufig um - also doch ein Wassermacher? Ein guter Duschersatz ist eine Bestäuberpumpe (ca. 3 l) aus dem Gartenmarkt, hingegen die Solardusche totaler Quatsch ist.

Katamaransegler brauchen einen Wassermacher um Gewicht zu sparen.

Lassen sie sich rechtzeitig eine große UV stabile Decksplane als Schattenspender nähen - je mehr Decksfläche abgedeckt ist um so kühler ist es in den Tropen und richtig abgespannt kommen sie auch nicht in Panik, wenn der Nachmittagsschauer die anderen zu den Dinghys rennen lässt - um ihre Luken zu schließen.

Navigationselektronik - ein Steckenpferd in das sie viel Geld stecken können. Zweckmäßig ist neben dem fest eingebauten Kartenplotter ein Ersatz Tablet mit der Seefahrt Navigations App Navionics.  Der Laptop oder Tower  wird eh das Herzstück der Zukunftsschiffsanlage. (Achtung: der Tower braucht viel Strom am Bildschirm und moderne Laptops bis zu 4,5 Ah = soviel wie der E-Kühlschrank). Wie wäre es mit einem kleinen 10" Tablet? Getestet habe ich es - Betriebsprogramm Android - geht prima.  Papierkarten drucke ich vor einem Törnabschnitt zur Sicherheit aus dem kostenlosen Weltkartensatz aus. Ich habe keine s/w "Cruiser"-Karten mehr an Bord sondern suche rechtzeitig ein aktuelles Hafenhandbuch mit den Tel. Nr. der Marinas und Häfen. Die Hafeninfos gibt's natürlich auch im Internet = Cruising INFO Weltweit (US)

Ich hatte kein Radar (und auch keinen Nebel weltweit) - jetzt würde ich aber eines besorgen. Die Strombilanz ist nun akzeptabel und für eine kleine Crew ein gutes Wachinstrument. Man muß es aber bedienen können sonst ist es mehr Gefahr als Hilfe. Das selbe gilt für AIS - in dicht befahrenen Schifffahrtsstraßen (wie dem Englischen Kanal und der Mallaka-Straße) mit Unsicht und Nebel sind sie prima - ihre größten Feinde - andere Jachten und vor allem Fischer aber sehen sie nicht. 

Weit wichtiger ist ein gutes Echolot (und ein Ersatz). Meines im GPS war nach einem halben Jahr kaputt und nur das kleine Navico hielt die ganze Fahrt durch. Der Windmesser ist seit Bali kaputt, aber wenn sie es bis dorthin schaffen brauchen sie nur auf die Wellen zu sehen, oder spüren auf der Wange wie viel Wind von wo kommt. Mein neues Log ging genau 60 Seemeilen - ich hab es nie vermisst.

Bedenken sie - Salzluft ist der Todfeind all dieser Anlagen. Ich habe 3 Laptop, 3 Video Kameras, 2 Echolote, den Windmesser, einen Weltempfänger, ein NavText und das Bedienteil meines Autohelms verbraten. Trotzdem habe ich nie meinen Sextanten für die Navigation hervorholen müssen.

Tipp: Elektronische Geräte gehen auf See durch Korrosion, Salzluft und Luftfeuchtigkeit kaputt. Nicht benötigtes Gerät packen sie in einen Schaumstoffgeschützten Alukoffer und legen ca. 0,2kg Silicalgel als Beutel dazu (sie bekommen diese Mengen z.B. über ebay). Kleingeräte können auch in Zipper Bags verpackt werden. Soll dieser auch noch EMP geschützt sein (Blitzschlag Überspannung) muss der Koffer mit Bleifolie (Walzblei = Baumarkt) ausgekleidet sein. Bei einem Alukoffer z.B. werden die Dämmschutzplatten herausgerissen, die Bleifolie eingeklebt und dann der Dämmschutz wieder eingeklebt.

Wetter - nicht das ich mit dem auf dem Kriegsfuß steh, aber im Mittelmeer oder dem Roten Meer ist das manchmal schon eine Plage.  Der Rest der Erde in Äquatornähe ist easy downwind (meist) und bläst es mal ordentlich, sollte ein guter Anker (ich hatte den Bügelanker und schwör drauf) Sicherheit geben - oder die offene See. Was soll ihnen dort passieren.  Rechtzeitig reffen oder kein Segel und einfach warten. Hier empfiehlt sich ein Treibanker mit 2m Kette und 50m Leine. Er funktioniert ab 25kt Wind. Selbst wenn es etwas wackelt und sie pro Tag 30 nm verlieren - ist es das wert gegen an zu bolzen und Bruch zu erzwingen? Als Langzeitsegeler habe ich eines gelernt - erzwingen geht nicht und  Zeit haben wir doch genug. Das aber musste ich erst lernen (und hat bestimmt 3 Jahre gedauert). Weitere Wetter-Infos sind hier = Elektronik Info Wetter, Windy zeigt wie es momentan aussieht und weitergeht!

Das Wetter bestimme ich mit einem Blick zum Himmel. Ich beherrsche die Grundlagen des Segelns, der Navigation und Wetteranalyse - meist war obiges ein feines Spielzeug - mehr nicht (wenn auch ein bequemes). Mehr Info dazu im Download.

Stehend = bessere ÜbersichtBeiboot: Haben sie Platz für ein Alu-, PE- (Vollkunststoff z.B. Wahly 310) oder GFKdinghy - nehmen sie dies. Muss es ein "De-flatable" sein, kommt nur ein Hyperlon in Frage. 3 Zodiaks zerfielen vor meinen Augen bis ich ein neues Caribe aus Venezuela kaufte (mit GFK Bodenteil), im Mittelmeer reichen 4 PS Außenborder - Weltweit darf es schon etwas mehr sein - glauben sie mir. Mit 10-15 PS können sie (das Dinghy seitlich angebunden) bei Ausfall der Hauptmaschine ihre Jacht in einen Hafen / Marina bringen.

Tipp: den lästigen Bewuchs des Unterwasserschiffes eines Dinghy abzubekommen ist einfach. Das Dinghy an den Strand zu schieben, kopfüber legen und eine Mischung aus Bleach (Chlorbleiche - gibt es in jedem Supermarkt bei Waschmittel & Co) und Wasser (1:1) mit einem Schwamm verteilen. 10 Minuten warten und mit einer Bürste abreiben - keine große Arbeit und ein blitzblankes Boot

Gesundheit: Ich hatte die Krankenversicherung des TransOcean - und war in 6 Jahren nie krank.

Versicherung: Man hat meinen Hochseekat bei Pantenius nur bis Gibraltar versichern wollen, also hatte ich nur die Haftpflicht des Deutschen Loyd. Ich hab mich auf die Statistik verlassen wonach mehr Schiffe abbrennen als absaufen und einen Feuerlöscher gekauft (den hab ich auch gebraucht s. Atlantikpassage)

Tipp: Reinigung von Edelstahlteilen oder Rostspuren auf Kunststoff oder Metall geht am leichtesten mit Salzsäure oder Chlorbleicher (5%)- pur aufspritzen und mit einem Haushaltstuch verreiben - einwirken lassen und dann mit viel Wasser abspritzen - kein Scheuern und polieren (Schutzhandschuhe tragen!) 

 

Und so gibt es noch unzählige Varianten von Ausrüstung - über deren Zweckmäßigkeit, Verlass und Nützlichkeit auch in Zukunft gestritten wird. Würden wir nun alle Ersatzteile, Lebensmittel die es nur in Deutschland gibt und alle Weltumseglertips einpacken - wir kämen :

  • Nie aus dem Heimathafen
  • Währen total überladen
  • Schon vor Fahrtbeginn pleite

Ich wünsche ihnen immer eine Handbreit Bier im Glas - Leinen los - und nun würde ich mich über eine nette "Message" von Ihnen aus Monastir oder Papeete freuen

 

ein herzliches Dankeschön für IHR mitsegeln   

Skipper-UDO.de                                       



 

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