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Logbuch 12/ 2000 - 01/2001 THAILAND
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Rechtzeitig zu Silvester sind wir in Phuket. Die Latinas wollen Silvester in Kho Pha Ngan (Ost-Thailand) feiern und ich heiße Conny und Michael (D), die per Internet anfragten, herzlich willkommen. Da Michael von zukünftigen Weltreisen mit einem Boot träumt ist er hier genau richtig. Mit passendem Wind segeln wir in die Nei Hang Bay (7-46'5 N, 98-18' E) und tuckern mit dem Beiboot in eine geschützte Sandbucht. Im dort befindlichen Restaurant feiern wir in's neue Jahr. Stimmt, der Propeller den er mitgebracht hat dreht genau eine Stunde, dann dreht er sich in 30m tiefes trübes Wasser und keiner spannt es sofort. Lektion Eins für den zukünftigen Skipper - kräftig fluchen, Brotzeit machen und - da ohne Antrieb, weitersegeln mitten durch die ca. 50 Ankerlieger in die Chalong Bay bis fast an den Strand ( 7-49'6 N, 98-21'6 E). Jimmys Lighthouse wird verkauft aber die Kneipe daneben hat den Komplettservice für Segler übernommen (Bier, Email, Wäsche, Essen...).
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Logbuch 01/2001 SRI LANKA
Eingedeckt mit Internet-news, TO (TransOcean Club) Berichten und Seglerlatain aus Phuket erreichen wir am 21. Jan Galle (sprich: Goll) kurz vor Sonnenuntergang (!) bei strömenden Regen den Außenhafen. Da die "Blue Water Regatta" gerade auscheckt, werden Liegeplätze an den Schwimmstegen frei und die Behörden sind parat. 3 Lausbuben der Navy fragen nach einer Crewliste und Waffen, sind aber mehr an einem Freidrink und einer Zigarette interessiert (Sie müßen als erste an Bord und werden von den Windsors informiert). Zur Situation in Galle (von der, der Trans Ocean Vorstand eine Entscheidungsfindung abhängig machen möchte ob der TO Stützpunkt verlegt wird). An dem Monopol der Don Windsor Ltd. als alleiniger Agent für ausländische Schiffe (Anruf # 69) kommt man nicht vorbei und sie kassieren dafür 50 U$ (Arbeitsaufwand ist ca. 4 Stunden - inkl. Check Out, warum also der Aufschrei!) 100 U$ ( Cash keine Rupees) gehen an die Hafenmeisterei (dafür liegt man umsonst in der Marina - bis zu 1 Monat) und 20 U$ zahlt Windsor an die Customs (Zoll) deren zusätzliche Bestechung 1 Flasche Gin ist (falls reichlich an Bord). Ich gehe mit den anderen Jachten konform - Mikes Jacht Service ist bei den schlitzohrigen Bengel hier, die harmloseste Adresse und er und sein Bruder bieten einen prima Rundumservice - was aber mit der Ehrenamtlichen Tätigkeit eines Stützpunktleiters nicht viel gemein hat (der soll von den Windsors dorthin delegiert werden) - sie haben lediglich erkannt das mehr Service bei guter Leistung sich in der Seglergemeinde schnell herumspricht und gut honoriert wird. Einzige Ausnahme: ihre Flaggenpreise sind unschlagbar - 2 DM für den TO Wimpel (Frag ich mich ob der Vorstand nicht lieber hier einkauft - ist doch viel billiger - Oder?). Resümee für mich - in Sri Lanka haben wir keinen Stützpunkt aber durch eine effizientere und schnellere Berichterstattung (z. B. Internet) können wir Segler uns schon selbst auf dieser herrlichen Insel helfen. Lage der Nation: Neue Politische Uhrzeit UTC + 6 h (seit 0kt. 2000, sprich die Zeitzone der meisten Computer / Win 98 ist falsch). Da das Tamillenproblem im Norden der Insel (kein Einfluß auf das Hochland oder den Süden) weiter besteht, wird ab 18.00 Uhr abends der Hafen mit dem Netz verriegelt (ein Dinghy-gate mit 30 Meter (?) breite bleibt offen) und in unregelmäßigen Abständen werfen die stationierten Soldaten Handgranaten ins Wasser (Fische wissen das bereits), um die Kampftaucher der Tamillen (gibt es gar nicht) abzuschrecken. Kehrseite - Lichtscheues Gesindel im Hafenbereich gibt es nicht - aber die Krimininalitätsrate ist eh sehr gering und man findet genügend strahlende Gesichter die nur neugierig fragen woher man kommt, ohne einem sofort etwas verkaufen zu wollen. Aus Asien kommend ist man über die Preise etwas erstaunt und man bekommt es längst nicht so einfach wie in Phuket oder Langkawi (also eindecken). Für 2,50 DM würde ich aber keinen Taxifahrer in Deutschland finden der mich eine Stunde in seinem Gefährt herumkutschiert - oder? Der Tagessatz mit einem Minibus (Klimaanlage...) inkl. Fahrer und Diesel liegt bei 2500 SR = 33 Euro - dafür bringt einen so ein Wagen aber um die 300 km täglich zum Garten Edens, auf 2000m hohe Orte, in Teeplantagen und zu den Arbeitselefanten.
Kurz hinter Wettaways kommen wir nach einer Durchfahrt des Nationalparks (incl. wilder Elefanten) zum Fuß der Berge. Es wird deutlich kühler und ist bedeckt. Ein großer Wasserfall spritz den Hang herab und glitzert in den letzten Strahlen der Sonne, die rechtzeitig zum Filmen nochmals herablacht. Dann setzt leichter Niesel ein und wir erreichen unser Nachtquartier am späten Abend in Nuwara Ellya (auf 1890 Meter). Bis auf Bier (Muslimstadt) fehlt es an nichts. Der Morgen würde zu einem Spaziergang auf Sri Lankas höchsten Berg einladen - es sind nur noch schlappe 550 Meter hinauf zum Pidaratagala, vorbei am Golfplatz und der Pferderennbahn ein leichter 2 Stunden Marsch. Wir aber nutzen das Licht des Tages um eine herrliche Aussicht vom Paß auf die Westseite der Insel zu genießen. Hier wächst es - das grüne Gold der Insel. Da durch Krankeitskeime vor 150 Jahren die Kaffeeplantagen eingingen haben sich die damaligen Besetzter (Holländer) auf Tee verlegt - mit viel Erfolg. Einer der Hauptexportartikel wächst hier soweit das Auge reicht. Winzige Punkte (nur Frauen) verteilen sich an den Hängen und pflücken die Schößlinge und die ersten beiden winzigen Blätter in die Körbe auf ihrem Rücken. In einem Teekontor können wir sehen wie nach Anlieferung in 18 Stunden Tee gemacht wird. In den ersten beiden 2 Stunden läuft er über ein Rollband und wird getrocknet (dabei verliert er 50 % Gewicht). Nächster Arbeitsschritt - schneiden. Nun wird er der Luft ausgesetzt - dem fermentieren - je länger er geschnitten herumliegt um so stärker wird er. Um dies abzuschließen wird das dürre Gehächsel bei 95 Grad fertiggetrocknet und gesiebt. Der feinste Staub ist für die Teebeutel, evtl. Duftnoten dazu - und der staunende Gast bekommt die erste Tasse frisch aufgebrüht (im wahrsten Sinne des Wortes - frisch) - umsonst. ![]() Es geht bergab nach Kandy und hinein in den Regen. Für den Tempel bin ich nicht zu begeistern (war ja gestern schon einer) und nur für Buddhas Gebiß sind mir 10 U$ doch ein bißchen happig. Ich stromere derweil über den Markt. Kalbsbeine, Safran, wilder Reis, duftender Curry und eine mit Regenschirm bewaffnete Menge an Insulanern die eindeutige mit ihren europäischen Gesichtszügen und der dunkel bläulichen Haut an Inder erinnern.
Am Dritten und letzten Tag unserer Reise versucht man uns in einer Kräuterfarm den Nutzen der Naturheilmedizin zu erklären (und auch zu verkaufen) - Pech mir fehlt seit 5 Jahren nichts - so gesehen ist Segeln sehr gesund. Weit mehr beeindruckt bin ich von den riesigen Indischen Elefanten. Über 65 der Kolosse drücken sich an mir vorbei um ein Bad zu nehmen und spritzen ausgelassen mit ihren Wärtern im Fluß herum. Aufmerksam erklärt uns der Fahrer immer wieder die unterschiedlichsten Blumen und Pflanzen auf dem Rückweg nach Galle, wobei er vorsichtig zwischen Schlaglöchern, Dieselqualmenden Lkws und TuckTucks (Mopedrickschas) hindurchmanövriert. Ausgaben mit Hotel, Essen und Fahrt 50 Euro - bitte damit kann ich leben und hatte Anteil an einer herrlichen Insel. Das Segel (Unterliek weggerissen) ist repariert (für den A...), die Justierung der Rollanlage geschweißt und das Fall (Seil) besorgen ich in Europa. Die Notreparatur hält solange schon noch.
So - gebunkert habe ich, Wasser und Früchte, Conny hat Brot gebacken und die beiden fliegen morgen abend nach Bangkok zurück und dann bin ich bereits auf Hoher See - auf zum letzten Abenteuer in Asien - den Malediven.
Die ersten Gäste an Bord (VHF # 69) ist die Security Service und der Zoll Offizier. Recht einfach, ohne Bestechung - aber je kleiner das Land um-so-mehr Papier (dies ist ein sehr kleines Land!) Da es hier keine Einwanderungsbehörde gibt, ist die Verweildauer auf 15 Tage (sonst 1 Monat) beschränkt und einen Stempel im Paß gibt es nicht. Meine nächsten Gäste sind etwas scheuer und bleiben auf 20 Meter Distanz zum Boot - 3 riesige Mantas spielen für über eine Stunde um das Boot und ich schnorchle mit ihnen. Das 400 Seelen Dorf dürfte der sauberste Ort auf meiner gesamten Reise gewesen sein. Freundliche Menschen zeigen mir die neuen Gemeindebüros (um die Hafengebühr von 5 U$ zu bezahlen) und 2 findige Konkurrenten können Diesel, Wasser oder ein "Einheimisches Abendessen" organisieren. Letzteres ist es bestimmt wert einmal hier zu speisen. Ein Tisch, dekoriert mit vielen Blumen und Schüsseln voll Salat, Reis und Fishcurry, beleuchtet vom Vollmond. Ein Paradies? Nein bestimmt nicht. Mag die Unterwasserwelt bezaubernd sein, behördliche Richtlinien (Tauchen verboten!) schränken den Besuch ein. Die Hollywood Fassade mit proper sauberen Häusern und Kokosnusspalmen verwandelt sich kurz hinter dem Dorf in eine Müllhalde. Im Würgegriff ihrer Muslimischen Religion tolerieren sie westliche Verhaltensnormen nicht und seit Jan. 2000 ist Rauchen im Dorf generell verboten. Hoffentlich kommt bald Wind für die 1700 sm nach Aden, Jemen.
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